Der Kirschgarten

Deutsch von Thomas Brasch

Regie: Erich Sidler
Bühne: Jörg Kiefel
Kostüme: Elena Gaus
Video: Jonas Link
Musik: Michael Frei
Choreografie: Valentí Rocamora i Torà
Dramaturgie: Matthias Heid

Mit Bastian Dulisch, Rebecca Klingenberg, Anna Paula Muth, Marie Seiser, Ronny Thalmeyer, Nathalie Thiede, Paul Trempnau, Christoph Türkay, Tara Helena Weiß, Gerd Zinck, Johannes Raoul Granzer, Benjamin Kempf

deutsches theater göttingen

Mit dem Zauber seiner Blütenpracht zieht der alte Kirschgarten Ranjewskaja sofort in seinen Bann, als diese nach fünf Jahren nach Hause zurückkehrt. Erinnerungen an unbeschwerte Tage werden wach und sie sind sehr viel angenehmer als die Realität: Sowohl sie als auch ihr Bruder haben über ihre Verhältnisse gelebt und der Familienbesitz, zu dem der Kirschgarten gehört, ist hoch verschuldet. Für seine Rettung fehlen die Ideen und die Energie und so kommt es schließlich zur Zwangsversteigerung. Lopachin, ein reicher Kaufmann, dessen Vorfahren Leibeigene von Ranjewskajas Familie waren, bekommt den Zuschlag und er geht sofort tatkräftig ans Werk. Während die Gutsbewohner noch in Nostalgie schwelgen, fallen schon die ersten Kirschbäume. Das Areal wird parzelliert und mit Datschen bebaut. Die neuen Zeiten verlangen nach Rendite statt nach Zauber.

In Tschechows Komödie verweigert sich eine Gesellschaft den Herausforderungen der Zukunft. Die Gutsbewohner haben die Stagnation zum Lebensprinzip erhoben, doch der Glaube, die Zukunft ließe sich abwenden, indem man sie lange genug ignoriert, erweist sich als schwerer Irrtum.